Die wichtigsten Komponenten einer Hosting-Plattform kurz erklärt

Die Suche nach einem geeigneten Hoster für eine Website kann schwierig sein, da Webprojekte unterschiedliche Anforderungen haben. Neben allgemeinen und bekannten Hardware-Anforderungen wie Prozessorgeschwindigkeit, Arbeitsspeicher und Festplattenkapazität benötigen sie weitere Komponenten, um zu funktionieren.

Verschaffen wir uns einen Überblick, über die wichtigsten Elemente einer Hosting-Plattform

Im Einzelnen sind das:

  • die Plattform
  • der Webserver
  • die Websoftware
  • die SQL-Datenbank
  • die serverseitige Programmiersprache

Bulletin Board

Die Plattform

In der Computertechnik bezeichnet der Begriff Plattform, alle zur Ausführung eines bestimmten Programms notwendigen Hardware- und Softwarekomponenten. Dazu zählen Prozessor-Typ, Betriebssystem und Funktionsbibliotheken sowie die Laufzeitumgebungen mancher Programmiersprachen. Beim Webhosting kommen der Webserver und die Websoftware hinzu. Eine beispielhafte Webhosting-Plattform für WordPress setzt sich zusammen aus dem Betriebssystem Linux, dem Apache Webserver, der Datenbank MySQL und der Programmiersprache PHP. Nur wenn der Hoster alle benötigten Komponenten anbietet, lässt sich die gewünschte Websoftware einsetzen.

Der Webserver

Ein Server ist zunächst eine Software, die für andere Programme – den Clients – einen Dienst bereitstellt. Computersysteme, auf denen die Serversoftware läuft, heißen ebenfalls Server. Prinzipiell kann jeder Computer als Server agieren, bei Webhostern kommen jedoch leistungsstarke Großrechner zum Einsatz.

Die Aufgabe eines Webservers besteht darin, Webseiten und zugehörige Dateien an den Webbrowser auszuliefern. Wie alle Netzwerk-Programme kommunizieren Client und Server über ein Kommunikationsprotokoll. Bei Webservern sind das HTTP und dessen verschlüsselte Variante HTTPS. Manche Webanwendungen lassen sich nur mit bestimmten Webservern verwenden. Daher ist die Wahl des richtigen Hosters auch davon abhängig, ob er den benötigten Webserver anbietet. Die bekanntesten und meistgenutzten Webserver-Programme sind Apache, Nginx und Microsoft-IIS.

Die Websoftware

Writing Pad

Eine Websoftware ist ein Programm, das auf einem Server läuft. Die Software bildet den Unterbau von Webanwendung wie Blogs, Foren, Webshops, Fotogalerien und dergleichen. Webprojekte, die aus wenigen unveränderlichen HTML-Dateien bestehen, sind heutzutage selten. Die meisten heutigen Websites basieren auf einem Content-Management-System, einer Websoftware für das Verwalten der Website-Inhalte. Eine übliche Websoftware besteht aus einer Datenbank, den Template genannten Seitenvorlagen und einem Programm, geschrieben in einer serverseitigen Programmiersprache.

Dieses Programm erstellt die schlussendlichen Webseiten, indem es Daten aus der Datenbank liest und in die Templates einfügt. Anschließend lässt sie die Seite durch den Webserver an den Webbrowser ausliefern. Beispiele für bekannte Websoftware sind WordPress, Typo3, MediaWiki, Magento und phpBB.

Die SQL-Datenbank

Eine Datenbank – oder genauer: ein Datenbank-Management-System (DBMS) – ist eine Software, die Daten aller Art zentral speichert und verwaltet. SQL-Datenbanken basieren auf verknüpften Tabellen, die einen platzsparenden und schnellen Zugriff auf die Daten ermöglichen. Mithilfe der speziellen Abfragesprache SQL lassen sich Tabellen und Datensätze erstellen, hinzufügen, verändern, löschen und abrufen. Programmierfehler in der Schnittstelle zwischen Datenbank und Websoftware sind mit die häufigsten Gründe für erfolgreiche Hackerangriffe.

Daher ist es ratsam, Webanwendungen zu bevorzugen, die einen guten Schutz vor SQL-Injection-Attacks beinhalten. Die im Webbereich überwiegend verwendete SQL-Datenbank ist MySQL. Weitere bekannte Datenbank-Systeme sind MariaDB, PostgreSQL, Microsoft SQL-Server und das RDBMS von Oracle.

Die serverseitige Programmiersprache

Workplace

Webanwendungen sind zumeist in zwei verschiedenen Programmiersprachen geschrieben: einer serverseitigen Programmiersprache wie PHP und einer clientseitigen Programmiersprache wie JavaScript. Diese Trennung ist notwendig, um die interaktiven Funktionen im Webbrowser von den geschützten Inhalten des Webprojektes zu trennen. Nur die serverseitige Sprache hat Zugriff auf die Datenbank und die Dateien, aus denen die Website besteht.

Viele Webanwendungen verwenden eine Skriptsprache für die serverseitige Programmierung. Skriptsprachen müssen für die Ausführung von Programmen installiert sein. Wer einen Webhoster sucht, muss darauf achten, dass der Hoster die serverseitige Programmiersprache anbietet, in der die gewünschte Websoftware geschrieben ist. Zu den oft eingesetzten serverseitigen Sprachen gehören PHP, C#, Java, Python, Perl und Ruby.

Unser Fazit

Wie Sie sehen, ist eine Hosting-Plattform eine komplexe Struktur aus vielen Einzelteilen. Gute Plattformanbieter sind zum Beispiel Netcup und Hosteurope. Alle beschriebenen Komponenten arbeiten eng zusammen, bauen aufeinander auf und bilden das Grundgerüst für Ihre Website. Die ganze Komplexität dient nur einem Zweck. Sie stellt Webseite-Besitzern eine einfach zu nutzende Plattform für ihr Webprojekt bereit. Dadurch können Sie sich ganz auf die Inhalte Ihres Online-Auftritts konzentrieren.